HAL 9000 
Is She Better In Bed Than I Was (Pro-Kritik) 
Loudsprecher/Indigo


Nenn es Neo-Kraut, Psychedelic-Pop oder einfach weltabgewandt: Hal 9000 haben eine komische Platte
gemacht, die so gar nicht in die Zeit passen will, in der alle entweder mit Trübsalblasen oder
Millenniumswahnsinn beschäftigt sind. Eher schon, um den Gänseblümchen beim Wachsen zuzuschauen, mit
Brüdern und Schwestern die Seele schwingen zu lassen, und über Sinn und Unsinn des Seins zu sinnieren. Hal
9000 aus Münster surfen befreit von räumlichen und zeitlichen Komponenten umher und spielen zart perlende
Pop-Psychedelia, die ähnlich entrückt wirkt wie die der britischen Kollegen Mercury Rev. Männer- und
Frauenstimmen wabern schmeichelnd durch den Raum und singen Dinge wie „Come home“, umspült von
verzerrten Gitarren. Zwischendurch wird’s auch mal härter wie in „Starman“ oder „Anthems For Pre-Match
Violence“, und ich werde den Verdacht nicht los, dass die sich ein bisschen Spacemen 3 ebenso in ihr LSD
gemischt haben wie eine kleine Prise deutscher Psychedeliker der Marke 39 Clocks. Was mir die Musiker - laut
Info „ausgemachte Kenner aller politischen, kulturellen und design-mäßigen Entwicklungen seit 1962“ - mit
Songtiteln wie „You Go To A Psychiatrist Don’t You Dicky, No - Well You Look Freudian“ sagen wollen, habe
ich persönlich zwar noch nicht herausgefunden, Experten im Bereich ‘Spinnereien der gehobenen Art’ sind
aber herzlich zum Diskurs eingeladen. 
Alex Brandt in Visions 2/2000
8

Punktbewertung: 1 = absoluter Schrott >>>>>>>> 12 = Klassiker

Hal 9000 
Is She Better in Bed than I was? 

Eine Compilation? Wer die ersten drei Stücke dieser CD hört, wird glauben, dass hier verschiedene Bands ihre
besten Songs abgeliefert haben. Die Eröffnungsnummer erinnert an den lethargisch-sphärischen Rock von
Velvet Underground. Dann hören wir einen Popsong mit herrlichen Melodien und einschmeichelndem Gesang.
Darauf folgt ein elektronisches Trash-Stück zum Thema Fussball, Gewalt und Hooligans. Mit Kurvengesängen,
Moderationsschnipseln und einer zerrenden Fuzz-Gitarre. 
Jedoch -was hier so unterschiedlich daherkommt, ist von ein und derselben Formation. Hal 9000 nennen sich
die fünf Musiker aus Münster, die den Eklektizisrnus, das hemmungslose "Sichbedienen" in allen möglichen
Genres, auf die Spitze treiben. Naiv-witzige Liedchen wie der Titelsong Is She Better in Bed than I Was?
forschen in den Abgründen der menschlichen Psyche, eine dadaeske Soundcollage beschäftigt sich mit den
Freuden der Psychoanalyse. Schließlich wird in "Starman" noch straight abgerockt: eine dynamische
Retro-BeatNummer. Hal 9000 ist eine Band, die auf den musikalischen Wellen der Vergangenheit reitet, und das Cover zeugt davon, dass das Quintett sich auch an den genialen Design- und Stilerrungenschaften der jüngeren Historie erfreut: Eine Citroen DS-Limousine schaukelt durch psychedelische Landschaften, 60er-Jahre-Paare
schmusen sich an, vorsintflutliche UFOs landen, und das Nonplusultra in Sachen geschmackvoller
Unterhaltung scheinen für die Münsteraner James Bond und seine Abenteuer zu sein. 
(Loudspeaker/Indigo) 
Alfred Niesch in der Neuen Osnabrücker Zeitung 

 

Paradies, Glückseligkeit, Orgasmus, Wonne, Lust 
HAL 9000 stellen im Hause Loudsprecher, neben den bekannten Weirdo-Rock'n'Roll-Alben (die Mandra Gora
Lightshow Society einmal nicht mitgerechnet), eine recht herzerfrischende Ausnahme dar. 
Denn hier, auf ihrem zweiten Album mit dem beziehungsvollen Titel Is She Better In Bed Than I Was, belegen
Hal 9000 doch gänzlich andere Synapsen und Ganglien als ihre bis zu den Augenbrauen
tätowiertenTrashrocksaurierkollegen vom Qualitätstlabel aus Hannover, das sich der Rettung des
2-Akkorde-Riffs seit diversen Jahren leidenschaftlich widmet. Sie hießen einst "Schleuderhonig" (darüber lacht
nicht einmal mehr der Imker, wenn er handgreiflich an seine Lieblingsbienen denkt), aber klugerweise
benannte sich das Quintett aus Münster zügig in HAL 9000 um und sorgte mit dem psychedelischen
Schädelstürmeracidmeisterwerk Actually I Used To Have A Girlfriend anno 1998 für einhellige Begeisterung im
Reich der Halluzinogenpillen- und -säfteschlucker mit dem Sinn für das dezidiert Besondere. Dieses Werk sollte
auch heute noch jeden aufrechten Psychedelicadepten völlig aus dem Häuschen geraten lassen. Der
ausufernden Melange aus schrägen Psychotika, liebevoll ausgewählten 60er- und 70er Zitaten,
hirnzertrümmernder Psychedelik, aber auch stimmigen Folkrockingredenzien und süchtigmachenden
Melodiespiralen wurde der zustehende Platz in der Musikgeschichte eingeräumt, sie ließ HAL 9000 qualitativ -
auch in engem Zusammenhang mit dem einwandfreien Coverartwork - recht allein auf weiter Flur. Mit ihrem
lang erwarteten Nachfolgewerk setzen sie ihrer zutiefst eigenständigen Säuretopfstilistik die sprichwörtliche
Krone auf, ihre Devise lautet ein weiteres Mal. doch noch perfektionierter: "Schwerkraft? Nein danke! Aber
bitte mit Melodie." 
Und die haben sie auf Is She Better In Bed Than I Was in fantastischer Manier umgesetzt. Im Geiste des
guten alten James Bond (natürlich in personam Sean Connery) begeben sich HAL 9000 ins Reich von
Spiritualized oder Spacemen 3 (Diamonds Are Forever), auf der verliebt-liebevollen Suche nach dem
isländischen Traummädchen (Icelantic Girl) entwickeln sie die bittersüße Zartheit von Belle & Sebastian,
während Anthems For PreMatch Violence (France 98) direkt mitten in die blutige, stromgitarrengeschwängerte Hooligan-Studio/Stadionschlacht führt. 
Afraid To Be Alone könnte direkt aus der Feder des frühen Syd Barrett stammen, eine wunderschöne
Gesangsmelodie vermählt sich hier mit liebevoll inszenierten Beach Boys-Zitat-Chören. Bei Nicht Taucher
versammelt sich die vollzählig versammelte Schädelsprenger-Psychogitarrenbretter-Fraktion im Zeichen einer
luftigen Melodie, die dabei immer noch so leicht ist, daß sie in Quecksilber schwimmt... Smoke My Magic DS
führt uns wieder zurück in den Sommer der Liebe anno 1967, die Fuzzexplosionen enthalten Liter von
Hofmannscher Säure und führen direkt zum kosmischen Overdrive zwischen MCS und dem aufrichtigen Kitsch
eines monstermagnetisierten Dave Wyndorf. Die Titelnummer ist ein wunderbar schwereloser Track mit
Mini-pop-Junior-Gründungsväter-Drumbox, schönen Akustikgitarreneinlagen und ätherischen Frauengesängen
direkt aus dem Elfenheadquarter des guten Geschmacks - wirklich wunderschön das! Der weitere Weg führt
uns direkt zum Psychiater: You Go To A Psychiatrist Don't You Dicky, No - Well You Look Freudian beschert
uns die kopfkitzelnde Koto-Analyse direkt ins Sigmund Freud-Zentrum inkl. wohlmeinend psychedelischer
Räusche der 1a-Güteklasse. Die Rückkehr des Sternenmannes (Starman) wird hier gekonnt im Uptempo
zelebriert, knirschende WahWahexplosionen im 4/4-Takt lassen den Astronauten sanft in die eigene
Großhirnrinde tauchen, bevor zuguterletzt der gute alte Tricky Dickle (a.k.a. Richard Nixon) Mao Zedong
rezitiert (Nixon Recites Mao Tse-tung), eingebettet in die kosmische Weite schier endloser Hallspiralen. So
scheren sich HAL 9000 auf ihrem brandneuen Album einmal mehr und auf faszinierende Weise einen feuchten
Dreck um zeitgemäßes, trendorientiertes Musikschaffen und kommen uns nicht mit perspektivlos
abgekupferten Samples. Und das ist gut so, denn stattdessen regieren hier sorgfältig gewählte historische
Anspielungen und Zitate, neben neudefinierter Psychedelik versus Krautrocktraditionen mit dem Eckpunkten
Paradies, Glückseligkeit, Orgasmus, Wonne, Lust ein einzigartiger Trip zu den Säulen des Bewußtseins, hinter
dem durchbrochenen schwarzen Vorhang pulsiert eine Parallelwelt, die es zu entdecken gilt! Das bereitet
dann einfach nur noch die pure Freude, ob mit oder ohne bewußtseinserweiternde Substanzen. HAL 9000
kredenzen dem wahren Connaisseur ein tonales Gesamtkunstwerk, liebevoll zubereitet von wirklichen Kennern
des Genres. 
Jmm in: Indigo Notes Februar 2000 


Nixon Now, Solution Revolution & 
Hal 9000, Is She Better In Bed Than I Was 

Beide Loudsprecher/ Indigo 
Zwei Veröffentlichungen des Hannoveraner Labels, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Da ist zum einen
das nicht mehr ganz junge Hamburger Quartett Nixon Now, das sich einem ebenso erdigen wie dreckigen
Rock'n'Roll in bester Stooges-Manier verschreibt: laut, rauh und ungeschliffen zitieren sie dreißig Jahre
UndergroundKultur. Das zeigt sich vor allem bei den iggy-haften Covers von Roxy Music ("Do The Strand")
und Robert Palmer (Addicted To Love"l. Nett. 
Ein ganz anderes Kaliber sind dagegen Hal 9000 aus dem Studenten-Mekka Münster. Die schwelgen nicht nur
rein optisch in einem SixtiesUniversum aus Citroen-Limousinen, Analog-Equipment, Film-Göttinnen und Rudi
Dutschke. sondern sind auch musikalisch voll auf Psychedelia: Krautrock, frühe Pink Floyd und Hawkwind
erleben ihre Auferstehung. Entrückter Gesang, halliger Sound, skurrile Collagen und versponnene Melodien
inklusive. lndie as indie can be. Endlich! 
In: Aktiv Musik & Mehr Feb 2000

 

Hal 9000 Is She Better In Bed Than I Was 
Nach dem jähen Ende von Holy Chao kann der Münsteraner‘Spacerock-Thron‘eigentlich nur noch HAL 9000
gehören. Nachdem das Debüt „Actually I Used To Have A Girlfriend" nicht nur innerhalb der regionalen Presse
gute Rezensionen erntete, folgt nun der musikalische Nachschlag. Und höre da: Die ehemaligen
Psychedelic-Rocker haben den geschleuderten Honig der Vergangenheit fast endgültig abgeschüttelt und
präsentieren mit „Icelantic Girl" einen lupenreinen Popsong mit zuckersüßer Melodie. „Anthems for Pre-Match
Violence" rockt düster-technoid daher, während „Nicht Taucher" ohne weiteres seinen festen Platz in jeder
gut sortierten Radiosendung/Discothek finden könnte. Auf „Smoke My Magic DS" wäre Mr. David
„Monstermagnet" Wyndorf sicherlich recht neidisch, nachdem man ihn darauf hingewiesen hätte, dass es sich
um keines seiner eigenen Stücke handelt. Kein Zweifel, HAL 9000 musizieren in nichtirdischen Sphären, was
ihnen hinsichtlich ihres Weiterkommens keinesfalls im Wege stehen wird. (Loudsprecher/IndigoiVÖ: 24.01.) 
Text: Frank Möller 
In: GiG Magazin Feb 2000


HAL 9000 - Is she better in bed than I was 
Mein absoluter Liebling für den Start ins neue Jahrtausend ist die Band HAL 9000. Eine ewiges umhergeschüttel zwischen Rausch undDroge in einem Zustand unendlicher Glückseligkeit und tiefster Resonanz der Molekularstruktur, ausufernd in depressiver Zurückhaltung und bewusstem Steigern der inneren Ruhe durch tiefsten sphärenhaftem Elfengesang. Eine soundtechnische und musikalische Steigerung Ihres legendären Debuts: Actually I used to have a girlfriend. Wenn Musik eine Droge ist, dann ist sie versinnbildlicht durch
diese Band!
JJ in: rockkokoplattenkritiken 

 

Power-CDs 
Hal9000 'Is She Better In Bed Than I Was'
Fünf Münsteraner sind als Hal9000 auf einem Trip- zurück in die Endsechziger-/Frühsiebziger-Jahre. Ihre neue
(zweite) CD 'Is She Better In Bed Than I Was' pendelt zwischen psychedelischem Pop a la Syd Barret
(Ex-Pink Floyd) und gewaltigen Soundkaskaden. Geht direkt ins Hirn- großartig!
in Praline Feb 2000 (ehem,hüstel)

 

Pop aus Münster 
Neue CD von Hal9000

Als Steve Amante Smith mit der neuen CD von Hal9000 in die Redaktion kam, fragte ich, wie es denn so
laufen würde. 'Gut' meinte er, die Band sei viel auf Tour, die Plattenfirma lasse ihnen alle Freiheiten, es gehe
aufwärts. Und was sollte ich von der neuen CD erwarten? 'Popmusik' sagte Steve. Das stimmt sogar
irgendwie, insofern nämlich, als sich die neue CD 'Is she better in bed than i was' (bei Loudsprecher, seit
Februar im Handel) einer griffigen Einordnung entzieht. Immer wenn man meint, die Band kategorisieren zu
können- das macht der Deutsche ja gern- dann ist die Band schon wieder wo anders gelandet: Psycho, Rock
(wie 'Smoke my magic DS') und Techno, seltsam verwobene und verschrobene Klangbilder präsentiert die CD,
so als würde die Festplatte von Hal9000 von zähen Hackern durcheinandergebracht, immer wenn sich die
Band gerade auf einen Musikstil geeinigt hat. Das macht das durchgängige Hören des Albums in komplett
nüchternem Zustand ziemlich schwierig. Und das Pressefoto wirkt auch ziemlich verhuscht. Was mich
beruhigt: Auch andere Rezensenten hat das Hal9000 Album ziemlich ratlos gelassen. Nur nebenbei bemerkt:
Wie umfassend die Musikrezeption von Frontmann Steve Smith ist, durfte ich erfahren, als er mir die Platte
eines Schmalz- und Swingtrompeters Eddie Calvert ('The man with the golden trumpet') aus den 60er Jahren
mitbrachte, die er in seinem Archiv doppelt hatte.
Frank Biermann in: Kaufen und Sparen Feb 2000